Feigen online bestellen
Vegetative Merkmale
Herbstblätter der Sorte Sultane.
Steckling der Sorte Ronde de Bordeaux mit dem für die Sorte typischen Laub mit sehr schmalen, glattrandigen "Fingern".
Die Feige wächst als sommergrüner und laubwerfender Strauch oder kleiner Baum mit Wuchshöhen von drei bis zu zehn Metern.[1] In Deutschland werden Feigenbäume kaum über 5 oder 6 Meter hoch. Größe und Wuchsform sind stark von der jeweiligen Feigensorte abhängig.[2] Die Krone ist bei alten Individuen meist sehr breit und ausladend, jedoch unregelmäßig und niedrig. Der Stamm ist oft knorrig, gedreht oder gebogen. Die meist reiche Verzweigung beginnt schon in geringer Höhe. Die Zweige sind relativ dick und gerade.[1] Die gräulich-braune Borke besitzt deutlich erkennbare Lentizellen.[1] Die Rinde ist glatt und hellgrau. Die ganze Pflanze führt Milchsaft, der in Zusammenhang mit Sonnenlicht nach Berührung zu einer Photodermatitis führen kann, die sich durch Entzündung der Haut und Bläschenbildung äußert.
Die Laubblätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet.[1] Der kräftige Blattstiel ist zwei bis acht Zentimeter lang.[1] Die Blattform ist stark von der jeweiligen Feigensorte abhängig, was sie zu einem wichtigen Faktor bei der Sortenbestimmung macht. Die feste, steife und fast ledrige Blattspreite ist bei einer Länge und Breite von 10 bis 20 Zentimeter breit-eiförmig und drei- bis siebenlappig, wobei die Blattlappen ei- bis fingerförmig sind und die Spreitenbasis mehr oder weniger herzförmig ist.[1] Der Blattrand ist meist unregelmäßig gezähnt.[1] Die dunkelgrüne Blattoberseite ist bei manchen Sorten rauhaarig. Die hellere Blattunterseite ist mehr oder minder dicht mit kleinen Zystolithen und kurzen, flaumigen Haaren bedeckt.[1] Es sind zwei bis vier Basalnerven und fünf bis sieben Seitennerven auf jeder Seite des Mittelnervs vorhanden.[1] Die Nebenblätter sind manchmal rötlich und bei einer Länge von etwa 1 cm eiförmig-lanzettlich.[1]
Inhaltsstoffe
Neben 80 % Wasser enthalten die reifen Früchte etwa 1,3 % Protein, 0,5 % Fett, 12,9 % Kohlenhydrate, etwa 4,5 % Ballaststoffe und 0,7 % Mineralstoffe,[7] besonders Kalzium, Phosphor und Eisen. Daneben ist die Frucht auch reich an Vitamin B1.
Drei Feigengenerationen pro Jahr
Beide Varietäten der Kultur-Feige bringen jährlich bis zu drei Generationen hervor: Februar/März, Mai/Juni, August/September. Feigen blühen nicht im herkömmlichen Sinne, sondern haben Blütenstände, die von außen nicht als solche erkennbar sind. Bei der Bocks-Feige sind die Feigengenerationen auf der gleichen Pflanze jeweils verschieden angelegt, als Vorfeigen, Sommerfeigen und Nachfeigen. Nur die Vorfeigen enthalten viel Pollen, die Sommerfeigen wenig und die Nachfeigen gar keinen, weil bei den Sommer- und Nachfeigen die männlichen Blüten mehr oder weniger degeneriert sind.[10]
Die Larven der Wespen, die sich in den Nachfeigen entwickeln und überwintern, schlüpfen dort im März/April, und die Männchen begatten dann die Weibchen noch in der Feige. Die Männchen sterben danach, die Weibchen fliegen aus und dringen in die 1. Generation (Vorfeigen) der Bocks- und Ess-Feigen ein, bestäuben diese aber nicht, da die Nachfeigen, aus denen die Weibchen kommen, keine männlichen Blüten enthalten. Daher fällt die 1. Generation der Essfeigen meist vor der Reife ab. In den Bocks-Feigen der gleichen Generation stechen die Weibchen die Gallblüten an und legen ihre Eier ab.
Die 2. Generation der Wespen verlässt nach der Begattung die Vorfeigen: die Wespen sind dann mit dem Pollen der dort vorhandenen männlichen Blüten beladen, den sie nun auf den Narben der 2. Generation der Ess-Feigen abladen. Da die Griffel der ausschließlich langgriffligen fertilen weiblichen Blüten der Ess-Feigen länger sind als der Legestachel der Wespen, unterbleibt bei ihnen eine Eiablage. Diese erfolgt wiederum in den Sommerfeigen der Bocks-Feigen, wo die 3. Generation der Wespen dann heranwächst. Diese Wespen fliegen dann zu der 3. Generation der Ess-Feigen, können diese aber mangels Pollen nicht bestäuben, und zu den Bocks-Feigen (Nachfeigen), stechen die Gallblüten an und legen Eier, woraus sich wieder die Larven entwickeln. Diese überwintern, um dann wieder im Frühjahr zu schlüpfen und den Kreis schließen.[9]
Es kann manchmal vorkommen, dass die männlichen Blüten in den Vorfeigen der Bocks-Feigen mit ihren pollenbeladenen Antheren das Ostiulum versperren, so dass die Wespen gar nicht ausfliegen können.
Es entwickeln sich also nur die Ess-Feigen der 2. Generation durch die Caprifikation zu Früchten, weil bei der 1. und 3. Generation ja kein Pollen zur Befruchtung vorhanden ist.
Jungfernfrüchtige (parthenokarpe) Feigensorten bilden ihre Früchte auch ohne Bestäubung aus und ermöglichen es, dass nur Einzelbäume angepflanzt werden müssen. Je nach den Voraussetzungen für die Fruchtbildung unterscheidet man drei Gruppen von Feigensorten:
„Smyrna-Typ“ (smirniaca): Nur nach Befruchtung durch die Feigengallwespe reifen die Feigen. Zu dieser Gruppe gehören die wichtigen Sorten Sari Lob (Smyrna, Calimyrna), Kassaba und Bardacik.
„Adriatischer Typ“ (hortensis): Die Früchte entwickeln sich parthenokarp. Von diesem Feigentyp gibt es zwei Untertypen: erstens die „Hausfeige“, auch „Bifera“ genannt, die zwei Feigengenerationen ausbildet, zuerst im Sommer Blühfeigen (Brebas), dann im Herbst jungfernfrüchtige Feigen, und zweitens die „Herbstfeige“, auch „Unifera“ genannt, die nur Jungfernfrüchte trägt. In Mitteleuropa werden fast nur Feigen von diesem Typ angebaut, da die Feigengallwespe zur Bestäubung in Mitteleuropa fehlt. Zu ersterem Typ zählen die Sorten Madeleine des deux Saisons und Brown Turkey, zu letzterem die Sorten Martinsfeige und Lussheim. Zum adriatischen Typ gehören auch Dottato und Trojano aus Italien, Fraga aus Spanien, Adriatic und Black Mission aus Kalifornien.
„San-Pedro-Typ“ (intermedia): Er nimmt eine Zwischenstellung ein, da die erste Fruchtgeneration, die Blühfeigen, ohne, die zweite jedoch nur mit Bestäubung Früchte bildet. Die hierzu zählenden Sorten sind kommerziell wenig bedeutend.[11] In Nordamerika gehört beispielsweise die Sorte Desert King zu diesem Typus.
„Geschlechts“-Bestimmung bei der Feige
Ob sich ein Samen zu einer Ess- oder einer Bocks-Feige entwickelt, dürfte durch zwei dominant-rezessive Genpaare bestimmt werden, die jedoch noch nicht näher erforscht sind. Man spricht auch von Geschlechtsbestimmung, da die Bocks-Feige funktionell männlich ist, während die Ess-Feige als die weibliche Form angesehen wird. Ess-Feigen entstehen nur, wenn beide Gene homozygot in der rezessiven Form vorliegen, alle anderen Kombinationen ergeben Bocks-Feigen.[12]
Verarbeitung, Verwendung
Verarbeitung, Verwendung
Getrocknete Feigen
Die meisten Feigen werden getrocknet. Dies geschieht an der Sonne oder in Heißluftöfen. Der Wassergehalt wird dabei auf 33 bis 18 % gesenkt, der Zuckeranteil steigt auf rund 60 %. Die im Handel erhältlichen Rollen entstehen, indem man die getrockneten Feigen unter Verwendung von heißem Wasserdampf presst. Hauptsächlich werden Feigen in frischem oder getrocknetem Zustand als Obst verwendet.
Aus dem Saft reifer Feigen wird auch ein Dessertwein hergestellt. In Spanien und Portugal gibt es „Feigenkäse“, der reife Feigen, Hasel-, Pinienkerne, Mandeln, Pistazien und Gewürze enthält. Geröstete Feigen werden zudem zu Feigenkaffee verarbeitet.[26]
Im Handel werden die Feigen meist nicht unter den Sortennamen gehandelt, sondern nach der Herkunft benannt: Smyrna-Feigen (Türkei, besonders Mäander-Tal), Bari-Feigen (Provinz Puglia, Italien), Fraga-Feigen (Provinz Huelva, Spanien), Calamata-Feigen (Peloponnes, Griechenland), Bougie-Feigen (Algerien).
In der Volksmedizin wird die weiße Milch, die austritt, wenn man die Blätter von den Zweigen bricht, zur Linderung bei Insektenstichen und zur Beseitigung von Warzen angewendet. Das im Milchsaft enthaltene Enzym Ficain wird zur Bestimmung von Blutgruppen und als Fleischzartmacher verwendet.
getrocknete Feigen sind gesund
Sie sind reich an Vitaminen (A, B1, B2, B6, C, Folsäure und Niacin) und Mineralstoffen (Kalium, Natrium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen). Besonders der hohe Anteil an Kalium und Balaststoffen fördern ein gesundes Verdauungssystem. Außerdem sind sie ein guter Energielieferant.
100% Feige
Die Feigen wurden von der Sonne getrocknet in Meeresnähe oder im Gebirge, sie wurden nicht gespritzt. Es kamen keine Pestizide zum Einsatz.
Die Meeresluft verfeinert Ihren Geschmack zum einzigartigen Erlebnis